Anschauungspädagogik grenzt sich vom Frontalunterricht des einseitig vortragenden Lehrers ab. Im Mittelpunkt der Anschauungspädagogik steht ein aktives Verstehen des Schülers, das zur Selbständigkeit führen soll.
Anschauungspädagogik wird als ein didaktisches Konzept verstanden, das auf die Pädagogik von Pestalozzi zurück zu führen ist. Vorläufer der Anschauungspädagogik war im 19. Jahrhundert die Heimatkunde. Anschauungspädagogik kann daher auch als ein Teil der Reformpädagogik verstanden werden. Auch Konzepte der Arbeitspädagogik, die vor allem die Handlungsorientierung in den Mittelpunkt stellen, verstehen die Anschauungspädagogik als Grundlage.
Bereits im 19. Jahrhundert wurden verschiedene Begriffe der Anschauungspädagogik definiert. An dieser Ausrichtung waren der Pestalozzi-Schüler Friedrich Fröbel und der Philosoph Johann Friedrich Herbart maßgeblich beteiligt. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich aus der Anschauungspädagogik die Arbeitspädagogik und die Handlungsorientierung. Auch der Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget und der Schweizer Forscher Hans Aebli beziehen sich in ihren Schriften auf die Grundlagen der Anschauungspädagogik.