Mit Hilfe der Anlauttabelle soll Grundschülern das Lesen und Schreiben gelehrt werden. Dabei steht zunächst nicht die Rechtschreibung im Vordergrund, sondern Laute, die einem Anlaut-Bild zugeordnet werden können. Das Prinzip „Schreiben wie hören“ verdeutlicht ein kurzgesprochenes „E“ durch eine Ente, ein langgezogenes „E“ mit einem Esel. Die Übersetzung der Laute erfolgt dann über die Bildsymbole. Eine frühe Form der Anlauttabelle ist aus dem Jahre 1658 bekannt. Johann Amos Comenius ordnete die Laute dabei unterschiedlichen Abbildungen von Tieren zu. Eine Anlauttastatur kommt heute auch bei Lerncomputern zum Einsatz.
Bereits seit Mitte der 1990er Jahre kommt die Anlauttabelle an deutschen Grundschulen experimentell zum Einsatz. An den öffentlichen Schulen Nordhrein-Westfalens gilt dieser Ansatz als etabliertes Konzept für Erstklässler, das Schreiben zu erlernen. Eine Befassung mit der Rechtschreibung erfolgt meist erst ab der zweiten Klasse. Kritiker des Prinzips „Schreiben wie hören“ werfen die Frage auf, ob es sinnvoll ist, dass Kinder das Schreiben zweimal erlernen müssen. Die Umstellung von der Anlaut-Schreibweise zur Rechtschreibung falle manchen Kindern schwer. Erhebliche Rechtschreibprobleme können als Folge auftreten.
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