Definition der Autoaggression
Formen der Selbstverletzung
In welchem Alter?
Selbstverletzung bei Kleinkindern
Wie gehe ich mit autoaggressivem Verhalten um?
Therapiekonzepte
Kinder, die sich in die eigene Hand beißen. Ein Kind, das sich selbst schlägt, wenn es wütend ist. Kleinkinder, die mit dem Kopf gegen das Regal oder gegen die Wand schlagen. Wenn sich Kinder selbst schlagen, dann sprechen wir von der Autoaggression. Also eine Aggression, die das Kind gegen sich selbst richtet.
Der ICD-10 Diagnoseschlüssel definiert die Autoaggression als die „vorsätzliche Selbstbeschädigung auf nicht näher bezeichnete Weise“. Also jede Methode der Selbstbeschädigung unabhängig von Alter des Menschen und von der Ausprägung her ist als Autoaggression zu definieren. Die Definition trifft zu, wenn sich die betroffene Person innerhalb von einem Jahr an mindestens fünf Tagen absichtlich eine Schädigung am Körpergewebe zugefügt hat. Dies ist grundsätzlich vom suzidalen Verhalten abzugrenzen, das eine Selbsttötungsabsicht zur Grundlage hat.
Das Kind schlägt sich selbst – Das ist nur eine Methode des autoaggressiven Verhaltens. Doch die Selbstverletzung kann sich auch auf andere Weise zeigen:
Nicht selten zeigt sich dieses Verhalten in der Pubertät, also ab dem 12. Bis 15. Lebensjahr. In Deutschland sind mehr als 5 Millionen Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren davon betroffen. Die Selbstverletzungen sind bei weiblichen Jugendlichen häufiger zu beobachten als bei männlichen. Aber auch im Kindesalter, schon bei Babys kann autoaggressives Verhalten auftreten.
Ca. 20 bis 30 Prozent aller Kleinkinder durchlaufen eine sogenannte „schwere Trotzphase“. Hierbei können Wutausbrüche auftreten, die auch zur Selbstverletzung führen können. Die Auslöser hierfür können vielfältig sein:
Wenig hilfreich ist es, ein Kind mit Süßigkeiten vom unerwünschten Verhalten abzulenken. Dies kann als Belohnung interpretiert werden und die Autoaggressiven Tendenzen noch weiter verstärken.
Vor allem bei älteren Kindern und Jugendlichen bieten sich auch verschiedene Therapieformen für junge Menschen mit autoaggressiven Tendenzen an. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie hat hierfür eine Behandlungsrichtline herausgegeben, die auch die Begleitbehandlung mit Psychopharmaka einschließen kann. Als therapeutische Ansätze bietet sich die Tiefenpsychologie und die Verhaltenstherapie an.